Das Europäische Insititut für Gleichstellungsfragen (EIGE) hat den jüngsten „Gender Equality Index“ veröffentlicht. Bei dem Index handelt es sich um einen Messwert, der basierend auf mehrere Indikatoren berechnet wird und anzeigen soll, wie fortgeschritten die Gleichstellung von Frauen und Männern in den 28 EU-Mitgliedsstaaten ist.
Auch intersektionelle Ungleichbehandlung untersucht
Mit dem Gender Equality Index werden die Bereiche Arbeit, Geld, Bildung, Zeit, (Entscheidungs)-Macht, Gesundheit und Gewalt bewertet. Zusätzlich zu diesen Bereichen hat das EIGE den Bereich der intersektionellen Ungleichbehandlung untersucht. Damit soll dargestellt werden, wie sich die Verschränkung von mehreren benachteiligenden Faktoren auf die Gleichstellung von Frauen und Männern auswirkt.
Österreich im EU-Durchschnitt
Österreich liegt mit einem Gender Equality Index von 50,2 im Jahr 2012 ein wenig unter dem Durchschnitt der EU 28, der bei 52,9 liegt. An der Spitze des Rankings sind Dänemark, Finnland, die Niederlande und Schweden zu finden, den letzten Platz belegt Rumänien mit einem Gender Equality Index von 33,9.
Gleichstellung im Bereich Gesundheit in Österreich überdurchschnittlich
Aus der Länderübersicht geht hervor, dass in Österreich die unbezahlte Versorgungsarbeit weiterhin größtenteils von Frauen geleistet wird und Frauen in Entscheidungsgremien deutlich unterrepräsentiert sind. Weit über dem europäischen Durchschnitt mit einem Index von 90 (die beste Gleichstellungs-Situation wird mit einem Index von 100 angezeigt) liegt Österreich allerdings im Bereich Gesundheit.
Unbezahlte Versorgungsarbeit und mangelnde Repräsentanz in Entscheidungsgremien
Für die Gesamtheit der EU lassen sich laut Gender Equality Index zwei Bereiche lokalisieren, in denen sämtliche Länder großen Nachholbedarf haben: die Aufteilung der unbezahlten Versorgungsarbeit zwischen Männern und Frauen und der Einfluss und die Teilhabe von Frauen in Entscheidungsprozessen.