Seit 2013 dokumentieren die österreichischen Aids-Hilfen systematisch Fälle von Diskriminierung von Personen, die mit HIV leben. In einem neu geschaffenen Fachbereich Antidiskriminierung, den die Aids Hilfe Wien koordiniert, laufen die Ergebnisse dieses österreichweiten Monitorings zusammen. Nun ist pünktlich zum Welt Aids Tag ein Antidiskriminierungsbericht für das Jahr 2014 erschienen.
In dem Bericht werden nicht nur Fälle von Ungleichbehandlung sichtbar gemacht, sondern auch geglückte Interventionen dargestellt. Für die Aids Hilfen dient die Dokumentation nicht zuletzt zur Orientierung, um Angebote zu modifizieren und an die Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten anzupassen.
Beratung und Unterstützung
Der Fachbereich Antidiskriminierung in der Aids Hilfe Wien unterstützt Personen, die aufgrund ihrer Aids-Erkrankung oder ihres HIV-Status diskriminiert wurden mit Beratung und außergerichtlichen Lösungsmöglichkeiten. Damit Betroffene ihre Rechte auch einklagen können, ist die Aids Hilfe Wien seit 2012 Mitglied beim Klagsverband, der Fälle zu Gericht bringen kann.
Beruf, Gesundheit und Versicherungen
Im Jahr 2014 haben die Aids Hilfen (Wien, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Kärnten, Steiermark) 37 Diskriminierungsmeldungen von 34 Personen registriert. Die Vorfälle konzentrieren sich auf das Berufsverbot (ein HIV positiver Mann wurde nicht als ehrenamtlicher Rettungssanitäter aufgenommen, ein Berufsverbot ist allerdings nicht zulässig), auf Versicherungen, denn laut Antidiskriminierungsbericht „kommt es bei sämtlichen Versicherungsprodukten, die Gesundheitsfragen vorgesehen haben, zu einer Ablehnung von Menschen mit HIV“ und auf den medizinischen Bereich, wenn Menschen mit HIV ärztliche Leistungen verweigert werden.