711 Anfragen wurden im Jahr 2015 an die Antidiskriminierungsstelle Steiermark gerichtet. In ihrem soeben veröffentlichten Bericht hat die Einrichtung verschiedenste Schwerpunkte ihrer Arbeit näher beschrieben:
Hass im Netz
19,8 Prozent der Meldungen an die Antidiskriminierungsstelle Steiermark waren wegen fremdenfeindlicher Postings im Internet. Viele Hasspostings hatten einen islamophoben Hintergrund, ethnische Herkunft und Religion waren die häufigsten Merkmale. Zahlreiche der gemeldeten Hasspostings hatten auch diskriminierende Inhalte gegenüber Flüchtlingen.
Belästigung im öffentlichen Raum
Bei den Fällen außerhalb der Arbeitswelt waren die meisten der gemeldeten Beschwerden im öffentlichen Raum angesiedelt. 28 Prozent der Vorfälle haben sich im öffentlichen Raum zugetragen, jeweils 19,8 im Internet und bei Behörden.
Gemeldet wurden zB die Diskriminierung eines autistischen Jugendlichen in einem Kaffeehaus oder rassistische Beschimpfungen auf der Straße und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Ein Fitnessclub für Frauen wollte im Rahmen einer Aktion nur Frauen einer bestimmten Altersgruppe den Aktionstarif gewähren.
Beinahe 15 Prozent der gemeldeten Fälle aus dem öffentlichen Raum waren Altersdiskriminierungen.
Große Lücken im Gleichbehandlungsgesetz
Zu den Aufgaben der Antidiskriminierungsstelle Steiermark gehört auch die Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Der Bericht enthält neben der Statistik zahlreiche rechtliche Informationen, sowie Empfehlungen und Stellungnahmen zu aktuellen Themen.
Leider seien 46,5 Prozent der gemeldeten Fälle ohne gesetzliche Handhabe geblieben, bedauert die Antidiskriminierungsstelle Steiermark in ihrem Bericht. Eine Nächschärfung des österreichischen Gleichbehandlungsgesetzes werde deshalb dringend empfohlen. (da)
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