Zum ersten Mal wurde nun in der Steiermark das Ausmaß von Hassverbrechen untersucht. Aus der Studie, die das ETC Graz (Europäisches Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie) im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle Steiermark erstellt hat, geht hervor, dass 39 Prozent der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten zumindest einmal wegen ihrer Hautfarbe, Religion oder Herkunft beschimpft, beleidigt oder bedroht wurden.
Zu körperlichen Übergriffen aufgrund von Hautfarbe, Religion oder Herkunft kam es in den vergangenen zwölf Monaten bei 9 Prozent der Befragten. 3 Prozent gaben an, mehr als drei Mal von solchen Hassverbrechen betroffen gewesen zu sein.
Bis zu 4.100 Hassverbrechen im Jahr in der Steiermark
Unter der Berücksichtigung von Mehrfachnennungen haben die Studien-Autor_innen aufgrund der Zahlen eine Hochrechnung erstellt. Laut dieser ereignen sich in der Steiermark bis zu 4.100 Hassverbrechen im Jahr. 2.500 bis 3.500 dieser Hate Crimes sind verbale Attacken, 400 bis 600 sind körperliche Übergriffe.
Am häufigsten passierten die Vorfälle – sowohl Beschimpfungen als auch körperliche Übergriffe – auf der Straße, in Parks und in öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Studien-Autor_innen und Auftraggeberin gestern bei der Präsentation der Ergebnisse betonten.
Mehr Maßnahmen zur Sensibilsierung gefordert
Das Ausmaß von Hassverbrechen ist für Daniela Grabovac, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark, ein Grund, verstärkte Maßnahmen zur Sensibilisierung zu fordern. Ein erster Schritt sei die Anti-Rassismus-Konferenz, die am 28. März 2017 in Graz stattfindet. (da)