Die Zahl der Regenbogenfamilien wird auch in Österreich immer größer. Damit sind Familien gemeint, bei denen mindestens ein Elternteil lesbisch, schwul, bisexuell, transgender oder intersexuell ist. Es gibt viele Wege, wie Regenbogenfamilien entstehen können:
- frühere heterosexuelle Beziehungen
- medizinisch unterstützte Fortpflanzung/Heiminsemination
- Adoption/Auslandsadoption
- Pflegschaft
Der Verein FAmOS versteht sich als Netzwerk und Interessensvertretung für Regenbogenfamilien in ganz Österreich. Bei FAmOS können Einzelpersonen, Regenbogenfamilien oder Alleinerziehende Mitglied werden.
Die Community tauscht Informationen und Erfahrungen aus, aber auch Freizeitangebote werden von famosen Familien gerne angenommen. Bei der Regenbogenparade in Wien ist der Verein zum Beispiel mit einem eigenen Wagen vertreten.
Rechtliche Gleichstellung: Hier gibt es noch viel zu tun
Ganz wichtig ist es für FAmOS, Regenbogenfamilien überhaupt in der Gesellschaft sichtbar zu machen und für diese Form der Familie zu sensibilisieren. Obwohl sich in Österreich in den vergangenen Jahren die rechtliche Gleichstellung von Regenbogenfamilien aufgrund von Gesetztesänderungen bei Stiefkindadoption, Fortpflanzungsmedizin und Adoption verbessert hat, gibt es in diesem Bereich noch viel zu tun und auch hier ist FAmOS aktiv.
Kinder und Eltern für ihren Weg stärken
Kinder in Regenbogenfamilien beschäftigen sich erfahrungsgemäß schon früh mit dem „Anders sein“, weil sie meistens nur wenige Familien kennen, die so sind wie ihre eigene. Ein zentraler Punkt von FAmOs ist deshalb, Eltern und Kinder für ihren Weg in einer heteronormativen Gesellschaft zu stärken.
So finden zB regelmäßig offene Regenbogenfamilientreffen statt, damit Kinder andere Kinder treffen können, die in einer ähnlichen Situation wie sie selber aufwachsen und die Eltern sich austauschen können.
Aber auch für jene Menschen, die einen Kinderwunsch verspüren aber noch nicht wissen, ob und wie sie sich diesen erfüllen sollen, bietet FAmOs Unterstützung in Form einer Kinderwunschgruppe, die sich regelmäßig trifft.
Regenbogenfamilienzentrum
Nachdem FAmOs in dem im Juni 2017 eröffneten Regenbogenfamilienzentrum Wien nun eigene Räumlichkeiten zur Verfügung hat, soll das Angebot des Vereins ab Herbst 2017 sowohl mit weiteren regelmäßigen Gruppenangeboten als auch mit interessanten Veranstaltungen zum Thema erweitert werden.
„Unsere Handlungsmöglichkeiten erweitern“
Barbara Schlachter, die Obfrau von FAmOS über die Beweggründe ihres Vereins, Mitglied beim Klagsverband zu werden: „FAmOs setzt sich seit 2011 für die Belange von LGBTIQ-Eltern und ihren Kindern, sogenannte Regenbogenfamilien und für LGBTIQ-Personen mit Kinderwunsch ein. Seit 2015 ist FAmOs auch Mitglied im Familienbeirat des Bundesministeriums für Familie und Jugend.
Als Interessenvertretung wird FAmOs sowohl von Mitgliedern als auch von Nicht-Mitgliedern kontaktiert, wenn LGBTIQ-Personen mit Ungleichbehandlungen im Zusammenhang mit familienrechtlichen Dingen konfrontiert werden. Eine Mitgliedschaft beim Klagsverband wird unsere Handlungsmöglichkeiten erweitern und uns sehr dabei unterstützen, Diskriminierungen von Regenbogenfamilien und Regenbogenfamilien in spe aufzuzeigen und zu beseitigen.“
Der Klagsverband heißt den Verein FAmOS im Netzwerk willkommen und freut sich auf die Zusammenarbeit! (da)