Die Dokustelle hat ihren antimuslimischen Rassismusreport 2020 präsentiert.
1.402 Fälle hat die Dokumentations- und Beratungsstelle Islamfeindlichkeit & antimuslimischer Rassismus, kurz Dokustelle, im Jahr 2020 dokumentiert. Das entspricht einem Plus von 33,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Vertiefen
Diese Zahlen kann man im jüngsten Rassismusreport lesen, der heute präsentiert wurde. Neben der Dokumentation von Fällen von antimuslimischem Rassismus bietet der Bericht auch zahlreiche Möglichkeiten für eine Auseinandersetzung mit dem Thema in seiner ganzen Vielfalt.
Dazu gehört zB ein Interview mit Sihaam Abdillahi zum Schwerpunkt-Thema „Black Lives Matter“, sowie ein Gespräch mit der Kulturwissenschafterin Judith Kohlenberger oder ein Gastbeitrag von Helmut Krieger zur Inszenierung des (politischen) Islams als Feindbild durch die Politik.
Dokumentieren und handeln
Im Hauptteil werden Fallbeispiele dargestellt und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie gegen antimuslimische Anfeindungen, Belästigungen und Verhetzungen nicht zuletzt mit rechtlichen Mitteln vorgegangen werden kann. Sehr spannend ist auch das Kapitel zur antimuslimischen Rhetorik in der österreichischen Politik.
Auf S. 24 werden Beispiele von Ungleichbehandlung präsentiert und die Möglichkeiten, die das Gleichbehandlungsgesetz vorsieht, um sich dagegen zur Wehr zu setzen.
Fordern
Das Team der Dokustelle begnügt sich aber nicht damit, antimuslimischen Rassismus in all seinen Erscheinungsformen zu dokumentieren und politische und gesellschaftliche Strukturen, die Rassismus begünstigen, zu durchleuchten. Eine Reihe von Forderungen schließt den Bericht ab. Diese Liste zeigt auch, dass wir in Österreich bei diesem Thema noch am Anfang stehen, denn sie beginnt mit der Forderung, antimuslimischen Rassismus überhaupt anzuerkennen.
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