Österreich hat sich weiter verbessert.
Das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen (EiGE) hat den Gleichstellungsindex 2021 veröffentlicht. Österreich ist mit 68 Punkten auf dem elften Platz und hat sich somit weiter verbessert.
EiGE-Direktorin Carlien Scheele sieht jedoch für die gesamte EU nur zarte Fortschritte. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie seien für Frauen nachhaltiger als für Männer, so Scheele.
An der Spitze des Gleichstellungsindex sind erneut Schweden und Dänemark, gefolgt von den Niederlanden. Luxemburg, Litauen und die Niederlande haben sich im Vergleich zum letzten Index am meisten verbessert, Slowenien ist das einzige Land, das sich verschlechtert hat.
Gesundheit und Gleichstellung
Der Gleichstellungsindex 2021 legt einen Schwerpunkt auf die Verbindung zwischen Gesundheit und Gleichstellung. Dieses Thema wurde durch die Pandemie wichtiger denn je. Frauen arbeiten zum Beispiel viel häufiger in Gesundheits- und Pflegeberufen als Männer und sind dadurch auch verstärkt gesundheitlichen Gefahren durch das Corona-Virus ausgesetzt. Auch der psychische Stress, hervorgerufen durch die Ausnahmesituation in der Pandemie, wirkt sich auf die Gesundheit von weiblichen Beschäftigten im Gesundheitsbereich aus.
Männer mit Covid-19 haben ein höheres Risiko für Hospitalisierungen als Frauen, weil sie häufiger Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes haben und insgesamt einen ungesünderen Lebensstil pflegen.
Eine weitere Auswirkung der Pandemie war das Sinken der Geburtenrate, vor allem in jenen Ländern, die besonders stark von Covid-19 betroffen waren. Psychischer Stress, wirtschaftliche Unsicherheit und mehr unbezahlte Sorgearbeit für Frauen führten bei vielen Paaren dazu, den Kinderwunsch zu verschieben oder ganz auf Kinder zu verzichten.
Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, dass die Gesundheit der Bevölkerung in Europa und Gleichstellung Themen sind, die untrennbar miteinander verbunden sind. Politisch Verantwortliche seien deshalb aufgerufen, Maßnahmen zu entwickeln, die eine bestmögliche Situation für alle garantieren könnten, fordert EiGE.
Der Gleichstellungsindex
Das Europäische Insitut für Gleichstellungsfragen unterzieht die EU-Mitgliedstaaten jedes Jahr einer Bewertung um herauszufinden, wie weit sie vom Ziel der Geschlechtergleichstellung entfernt sind. Der Index beruht auf einer Skala von 1 bis 100, wobei 1 für vollkommene Ungleichheit und 100 für vollkommene Gleichheit steht.
Untersucht werden sechs Kernbereiche: Arbeit, Geld, Wissen, Zeit, Macht und Gesundheit.
Informationen zum EiGE-Gleichstellungsindex gibt es hier.