Es ist wieder Zeit, die Ausweitung des Diskriminierungsschutzes außerhalb der Arbeitswelt zu fordern.
In verschiedenen Medien wurde dieser Tage über einen Zimmervermieter in Niederösterreich berichtet, der in seinem Beherbergungsbetrieb keine homosexuellen Gäste haben will und damit Werbung macht.
Diese Art der Diskriminierung ist in Österreich nicht verboten, denn außerhalb der Arbeitswelt gibt es keine Bestimmung im Gleichbehandlungsgesetz (GlBG), die Personen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung vor Diskriminierung schützt. Für eine Ausweitung („Levelling-Up“) macht sich der Klagsverband gemeinsam mit vielen Mitgliedsvereinen seit Jahren stark, bislang vergeblich.
Levelling-Up – jetzt!
Zuletzt haben wir im Jahr 2019 mit einer Videoserie auf den fehlenden Diskriminierungsschtz aufmerksam gemacht. Damals wurde das türkis-grüne Regierungsprogramm verhandelt.
Liebe zukünftige Regierung – #daskönntihrbesser – mit dieser Aufforderung hat sich der Klagsverband an die Vertreter*innen der türkisen und grünen Verhandlungsteams zur Regierungsbildung gewandt.
In drei Video-Statements erklären Vertreter_innen von Klagsverbands-Mitgliedsvereinen, wie die zukünftige Regierung den rechtlichen Schutz vor Diskriminierung verbessern kann. Die Videos appellieren an „eine Regierung, die uns vor Diskriminierung schützt“ und zeigen, dass der Diskriminierungsschutz in der jetzigen Form nicht überall greift.
Im dritten Video geht es um umfassenden Rechtsschutz auch außerhalb der Arbeitswelt. Es ist nämlich in Österreich nicht verboten, Personen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zB im Restaurant, beim Friseur oder bei der Ärztin zu benachteiligen. „Wenn ich mit meinem Partner Urlaub mache und der Hotelbesitzer sagt, er vermietet nicht an Homosexuelle, dann darf er das.“, heißt es deshalb auch in dem Video, das der Klagsverband gemeinsam mit der HOSI Wien gemacht hat.
Markus Steup von der HOSI Wien: „Das Gleichbehandlungsgesetz schützt nicht alle gleich. Außerhalb der Arbeitswelt darf ungestraft diskriminiert werden, wenn es um die sexuelle Orientierung von jemandem geht. Der Diskriminierungsschutz muss endlich überall gelten!“