Über 70 Organisationen fordern in einem offenen Brief an die Bundesregierung und einer #aufstehn-Petition einen besseren Schutz von intergeschlechtlichen Kindern und Jugendlichen vor nicht-notwendigen medizinischen Eingriffen.
Initiative von Selbstvertretungs- und Kinderschutzorganisationen
Der Verein Intergeschlechtlicher Menschen Österreich (VIMÖ), unsere neueste Mitgliedsorganisation, hat die Initiative gemeinsam mit der Frauen-Selbsthilfegruppe MRKH Austria (Mayer Rokitansky Küster Hauser Syndrom Frauen* Selbsthilfegruppe Österreich), dem Verein Klinefelter* Inter und der Plattform Intersex Österreich gestartet.
Die über 70 Organisationen fordern im offenen Brief an die Bundesregierung ein Gesetz zum Schutz von intergeschlechtlichen Kindern und Jugendlichen. Gefordert wird ein Verbot medizinisch nicht notwendiger Operationen.
Österreich sei hier nach wie vor säumig, wird in dem Brief, der anlässlich des internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Trans- und Inter*-Feindlichkeit am 17. Mai veröffentlicht wurde, kritisiert.
„Bis heute erleben intergeschlechtliche Kinder und Jugendliche medizinische Eingriffe, die weder selbstbestimmt noch notwendig sind. Das führt oft zu großem Leid, Traumatisierungen und körperlichen Beschwerden“, so Luan Pertl, Vorstandsmitglied von VIMÖ, laut Aussendung.
Zadic: Gesetz liegt vor
Bereits 2021 forderte der Nationalrat die Bundesregierung per Entschließungsantrag auf, intergeschlechtliche Kinder vor nicht notwendigen medizinischen Eingriffen zu schützen.
Laut der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch Justizministerin Alma Zadic (Grüne) aus dem April befindet sich ein entsprechender Gesetzesentwurf seit Herbst 2022 in politischer Abstimmung und liegt beim Koalitionspartner ÖVP.
Auch die HOSI Linz, Salzburg, Tirol und Wien, der Klagsverband zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern und die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) sowie die Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs haben den offenen Brief unterschrieben.
Die #aufstehn-Petition kann hier unterschrieben werden.
Medienberichte
Folgende Medien haben darüber berichtet:
- ORF.at, 17.05.2023, Gesetz zum Schutz intergeschlechtlicher Kinder gefordert
- DerStandard.at, 17.05.2023, Ruf nach Gesetz zum Schutz intergeschlechtlicher Kinder
- Salzburger Nachrichten, SN.at, 17.05.2023, Ruf nach Gesetz zum Schutz intergeschlechtlicher Kinder
- Vienna.at, 17.05.2023, Forderung nach Gesetz zum Schutz intergeschlechtlicher Kinder
- Puls24.at, 17.05.2023, Ruf nach Gesetz zum Schutz intergeschlechtlicher Kinder
- Tiroler Tageszeitung 17.05.2023, Ruf nach Gesetz zum Schutz intergeschlechtlicher Kinder
- Oberösterreichische Nachrichten, 17.05.2023, Gesetz zum Schutz intergeschlechtlicher Kinder gefordert
- Kurier.at, 17.05.2023, Gesetz zum Schutz intergeschlechtlicher Kinder gefordert
- Mannschaft.com, 17.05.2023, «Es reicht nicht, am 17. Mai die Regenbogenfahne auszupacken»
- GGG.at, 17.05.2023, Bundesregierung säumig beim Schutz intergeschlechtlicher Kinder
- MeinBezirk.at, 17.05.2023, Schutz intergeschlechtlicher Kinder gefordert
- Vorarlberger Nachrichten, 17.05.2023, Ruf Nach Gesetz zum Schutz intergeschlechtlicher Kinder
- k.at, 17.05.2023, Ruf nach Gesetz zum Schutz intergeschlechtlicher Kinder
- Niederösterreichische Nachrichten, 17.05.2023, Ruf nach Gesetz zum Schutz intergeschlechtlicher Kinder
- Mosaik-Blog, 19.05.2023, Warum intergeschlechtliche Kinder besser geschützt werden müssen; Hintergrund-Artikel von Magdalena Klein (VIMÖ) und Paul Haller (Plattform Intersex Österreich)
- Radio Ö1, 20.05.2022, Schutz intergeschlechtlicher Kinder: Gesetz gefordert; mit Luan Pertl (VIMÖ), Elisabeth Humer (Beratungsstelle VAR.GES) und Ewa Ernst-Dziedzic (Grüne)