Als langjährige Weggefährtin von Johanna Dohnal, als Feministin sowie Vorreiterin und Expertin mit ihren frauenpolitischen Ansätzen im Bereich (Frauen)migration, Sexarbeit und Frauenhandel wird Maria Cristina Boidi mit der „Johanna Dohnal Anerkennung – 2010“ ausgezeichnet.
Nach dem Studium der Philosophie an der Universität Santa Fé in Argentinien begann sie dort ihre wissenschaftliche Laufbahn als Assistentin, war aber auch gleichzeitig als Lehrerin an einem Gymnasium tätig. Darauf folgten mehrere Jahre der Tätigkeit als Universitätsprofessorin.
Darüber hinaus engagierte sie sich zunächst in der LehrerInnengewerkschaft und war Vorstandsmitglied der Bundesgewerkschaft von LehrerInnen und ProfessorInnen in Argentinien. Während des Militär Putsches in Argentinien (1975 – 1980) wurde sie aufgrund ihrer politischen Aktivitäten verfolgt und war 5 Jahre im Gefängnis. 1980 erhielt sie politisches Asyl in Österreich.
Im Jahr 1985 gründete sie gemeinsam mit anderen Flüchtlingsfrauen aus Lateinamerika den Verein LEFÖ – Lateinamerikanische Exilierte Frauen in Österreich, mit Sitz in Wien. Unter ihrer Leitung wurde in den folgenden Jahren die Zielgruppe auf alle Migrantinnen ausgeweitet. LEFÖ wurde somit zu einer wichtigen NGO, die sich in all ihren Arbeitsbereichen für die Rechte von Migrantinnen einsetzt, sei es in der Beratung oder im Bildungsbereich.
Zum Themenbereich Frauenhandel und Sexarbeit leistete Maria Cristina Boidi seit Anfang der 90er-Jahre Pionierarbeit in Österreich. Zudem ist Maria Cristina Boidi auf nationaler und internationaler Ebene aktiv als Vortragende bei Konferenzen, Kongressen und Seminaren zu den Themen Frauenhandel und Migrantinnen in der Sexarbeit / Prostitution tätig.
Sie ist Koordinatorin von LEFÖ und Mitglied des Steering Comittees der TAMPEP Foundation.
Quelle: LEFÖ