Für Kurt Krickler, Generalsekretär der HOSI Wien war es nur logisch, bei der Gründung des Klagsverbands mitzuwirken. „Die HOSI Wien war schon Mitte der 1990er Jahre auf europäischer Ebene aktiv als es darum ging, ’sexuelle Orientierung‘ als Schutzkategorie in den Vertrag von Amsterdam aufzunehmen. Von 1998 bis 2001 beteiligte sich der Verein an der Erarbeitung eines Entwurfs für ein umfassendes Antidiskriminierungsgesetz“, so Krickler. Als 2004 die EU-Richtlinie gegen Diskriminierung in Österreich umgesetzt werden musste, folgte die Gründung des Klagsverbands und bei der HOSI Wien war man froh, „auf das Wissen der GleichstellungsexpertInnen zurückgreifen zu können,“ erklärt er.
2006 hat sich dann ein homosexueller LKW-Fahrer an die HOSI gewandt, der in seiner Arbeit belästigt und verspottet wurde. Mit Unterstützung des Klagsverbands wurde der Fall vor Gericht gebracht und der Kläger bekam einen Schadenersatz zugesprochen.
Neben ihrem Engagement für Gleichstellung und Antidiskriminierung hat sich die HOSI Wien – so wie die meisten Schwulen- und Lesbenvereine in Europa – in den vergangenen Jahren noch mit zwei großen rechtlichen Projekten beschäftigt: mit der Beseitigung strafrechtlicher Sonderbestimmungen und der rechtlichen Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. Eine Forderung, für die sich sowohl der Klagsverband als auch die HOSI Wien derzeit einsetzen, ist die Ausweitung des Diskriminierungsschutzes im Gleichbehandlungsgesetz. Hier beschränkt sich der Schutz noch auf die Arbeitswelt, aber wenn ein homosexuelles Paar in einer Ferienpension kein Zimmer bekommt, gibt es keine rechtliche Handhabe. Ein Zustand, der für Kurt Krickler unhaltbar ist. „Aber“, so der HOSI-Generalsekretär, „daran arbeiten wir gemeinsam mit dem Klagsverband weiter!“
Weitere Informationen: http://www.hosiwien.at/antidiskriminierungsgesetz/