Almer: Frau Suleimann, was waren die Beweggründe für SOMM (Selbstorganisation von und für Migrantinnen und Migranten) Mitglied beim Klagsverband zu werden?
Suleimann: Die Diskriminierung kopftuchtragender Frauen am Arbeitsmarkt. Wir haben bei einem Fall die Gleichbehandlungsanwaltschaft eingeschaltet und dann auch mit einer Klage wegen religiöser Diskriminierung Recht bekommen. Bei diesem Fall ist uns klar geworden, dass viel an Sensibilisierung und Aufklärungsarbeit geleistet werden muss, um gegen strukturelle Diskriminierung vorzugehen. Deshalb wollten wir uns mit anderen Organisationen zusammenschließen, um gemeinsam mehr Durchsetzungskraft zu haben.
Almer: Haben Sie schon Fälle aus Ihrer Beratungspraxis an den Klagsverband weitergeleitet?
Suleimann: Ja, wir haben schon mehrere Fälle dahingehend überprüfen lassen, ob sie für eine Klage bei Gericht geeignet wären. Die Einschätzung des Klagsverbands war sehr wichtig für uns.
Almer: Welche Bedeutung haben diese Fälle für Ihre Arbeit?
Suleimann: Sie sind notwendig, um weitere Frauen zu ermutigen, sich für ihre Rechte einzusetzen. Außerdem ist jeder Fall ein wichtiges Signal sowohl an die Öffentlichkeit als auch an die Community. Die Botschaft lautet: Ihr seid nicht allein. Jeder Fall – egal ob er vor Gericht geht oder nicht – zeigt, dass es gut ist, für seine/ihre Rechte einzutreten. Ein wesentlicher Punkt ist auch, dass die Unterstützung durch den Klagsverband kostenlos ist.
Almer: Was wünschen Sie dem Klagsverband?
Suleimann: Durchsetzungsstärke, viele Mitglieder und Erfolg auf allen Ebenen!
Almer: Danke für das Gespräch.