Die Fälle von rassistischer Diskriminierung im Internet, die dem Verein ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit 2012 gemeldet wurden, sind im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent gestiegen. Insgesamt ist die Anzahl der Fälle in diesem Bereich in den letzten vier Jahren auf 22 Prozent geklettert und hat sich damit mehr als verdoppelt. Ein Blick auf Foreneinträge, Postings in sozialen Netzwerken und auf Newsportalen belegt, wie ungezügelt im Netz beschimpft und gehetzt wird.
Bei der Präsentation des Rassismus-Reports war man sich deshalb heute bei ZARA einig, dass rassistische Inhalte im Netz konsequent beobachtet werden müssten, und dass es für PosterInnen und SeitenbetreiberInnen, die strafbare Inhalte verbreiten oder deren Verbreitung nicht unterbinden, Konsequenzen geben müsse. Es sei an der Zeit, dass Gesetzgebung und Justiz auf diese bedrohlichen Entwicklungen reagieren und sich den Herausforderungen der sich wandelnden Kommunikations- und Informationsgesellschaft stellen würden.
Aber auch bei Behörden und bei verschiedenen Dienstleistungen konnte die ZARA-Beratungsstelle 2012 einen Anstieg von rassistischen Alltagsdiskriminierungen verzeichnen. Dazu gehört zB die Lehrerin, die vor der Klasse über Türken schimpft, der Taxifahrer, der einen afrikanischen Fahrgast beflegelt und nicht mitnehmen will und der Busfahrer, der einen jungen Mann mit Migrationshintergrund beim Einsteigen anpöbelt. Erschreckend daran sei, dass diese rassistischen Aussprüche von Personen geäußert würden, die sowohl als DienstleisterInnen als auch im Bildungsbereich beschäftigt seien, also in Bereichen, in denen rassistische Diskriminierung tatsächlich verboten sei.
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