Der Verein „Aktive Arbeitslose Österreich“ hat sich als unabhängige Selbstorganisation von Erwerbs-Arbeitslosen am Tag der Menschenrechte 2009 gegründet. Erwerbs-Arbeitslose bekommen kostenlose, solidarische Rechtsinformation von anderen Erwerbs-Arbeitslosen und das in ganz Österreich. Regionale Gruppen in den Bundesländern sind im Aufbau.
Aktionismus
Die „Aktiven Arbeitslosen Österreich“ verstehen sich als global orientierte Basisgewerkschaft 2.0. Sie sind daher auch für ihren Aktionismus bekannt. Themen, die Medien und Politik ausblenden, werden auf kreative Weise gewaltfrei sichtbar gemacht. Der „Tag der Menschenrechte“ und der „Tag der Arbeitslosen“ sowie der selbst in’s Leben gerufene Aktionstag „Urlaub für Arbeitslose“ am 8. August stellen Fixpunkte dar.
Selbstorganisation
Die Förderung der Selbstorganisation von erwerbs-arbeitslosen Personen ist eines der wichtigsten Vereinsziele. Die Internetseite www.aktive-arbeitslose.at versteht sich als Drehscheibe für Informationen über Rechtliches, Politisches und alles, was für erwerbs-arbeitslose Menschen interessant ist. Nicht nur Betroffene, auch die Medien, die Wissenschaft, die Politik und eine breite Öffentlichkeit werden vom Verein „Aktive Arbeitslose Österreich“ über die Situation erwerbs-arbeitsloser Menschen in Österreich und in anderen Ländern sowie über politische Forderungen informiert.
Menschenrechtsarbeit
Menschenrechtsarbeit im weitesten Sinne, die Vernetzung mit anderen Organisationen ist ein wichtiger Baustein zur Selbstermächtigung von erwerbs-arbeitslosen Menschen. Der Verein „Aktive Arbeitslose Österreich“ hat erstmals für die Erwerbs-Arbeitslosen Österreichs in Genf vor dem UNO-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte die Stimme erhoben.
Menschenrechte werden als Fortführung des Kampfes der Aufklärung um Emanzipation in ihrer Gesamtheit und Unteilbarkeit gesehen. Antidiskriminierungsarbeit beschränkt sich daher nicht auf gleiche Chancen am freien Markt im Kampf um den besseren Platz in der Gesellschaftspyramide, sondern wird als solidarischer Kampf verstanden, für die Verwirklichung der gelebten Gleichheit aller Menschen in einer umfassend demokratischen Wirtschaft und Gesellschaft.
Als strukturelle Gewalt sieht der Verein „Aktive Arbeitslose Österreich“ die Existenzbedrohung aufgrund von Sanktionen von Arbeitsmarktservice, Mindestsicherung und Pensionsversicherungsanstalt. Besonders ältere Erwerbs-Arbeitslose erleben Diskriminierung, weil sie auf einen „zweiten Arbeitsmarkt“ abgeschoben und zu Menschen zweiter Klasse gemacht werden. Der Kampf für die Rechte der Erwerbs-Arbeitslosen ist daher ein Kampf für die Freiheit und Rechte aller Menschen.
„Erwarten uns Aufklärungsarbeit und Musterprozesse“
„Der Verein Aktive Arbeitslose erwartet sich von seiner Mitgliedschaft beim Klagsverband, dass Mehrfachdiskriminierung von Erwerbs-Arbeitslosen endlich einer breiteren Öffentlichkeit verdeutlicht werden kann und der Diskriminierungsdiskurs so verbreitert und ganzheitlicher wird“, erläutert Obmann Martin Mair und ergänzt: „Wir erhoffen uns insbesondere Unterstützung bei der Aufklärungsarbeit und bei der Durchführung von Musterprozessen.“
Der Klagsverband begrüßt den Verein „Aktive Arbeitslose“ in seinem Netzwerk und freut sich auf die Zusammenarbeit.