TIGRA – die Tiroler Gesellschaft für rassismus-kritische Arbeit hat gestern den ersten Tiroler Rassismus-Bericht veröffentlicht. 94 rassistische Vorfälle wurden im Jahr 2014 dokumentiert. Die Bandbreite reicht dabei von Stellenanzeigen, in denen Personal mit „perfekten Deutschkenntnissen“ gesucht wird bis zu tätlichen Übergriffen in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Spitze des Eisberges
Die dokumentierten Fälle seien „nur die Spitze des Eisberges“ betonen die AktivistInnen von TIGRA. Die Mehrheit der rassistischen Vorfälle würden nie den Weg an die Öffentlichkeit finden. Bei einer Podiumsdiskussion im Anschluss an die Präsentation des Rassismus-Berichts diskutierte auch Volker Frey vom Klagsverband über Rassismus in der Gesellschaft.
Aufbau eines niederschwelligen Beratungsangebotes
Der Verein TIGRA, der auch Mitglied beim Klagsverband ist, wurde 2013 gegründet und konnte 2014 beginnen, Rassismus-Fälle in Tirol systematisch zu dokumentieren. Obwohl die Beratungs- und Dokumentationsarbeit vom Land und der Stadt Innsbruck gefördert wird, gehe sich nur eine Halbtagsstelle aus, so die TIGRA-MitarbeiterInnen. Ein niederschwelliges und regelmäßiges Beratungsangebot aufzubauen, das mehr Menschen motiviert, über ihre Erfahrungen zu sprechen und sich auch gegen Rassismus zur Wehr zu setzen, bleibe trotzdem vorrangiges Ziel von TIGRA.
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