Der Wiener Gleichstellungsmonitor bildet die unterschiedlichen Lebensbereiche von Frauen und Männern ab. Untersucht werden dabei die Themenfelder politische Partizipation, Aus- und Weiterbildung, bezahlte und unbezahlte Arbeit, Freizeit und Sport, Kunst und Medien, Einkommen, Armut und soziale Sicherheit, Wohnen und öffentlicher Raum, Umwelt und Mobilität, Gewalt, Gesundheit, demographische Daten.
Die Indikatoren orientieren sich an den Gleichstellungszielen der Frauenabteilung der Stadt Wien. Für den Monitor wurde keine eigene Erhebung durchgeführt, sondern auf bereits vorhandene Daten zurückgegriffen.
Der erste Gleichstellungsmonitor für die Stadt Wien wurde 2013 präsentiert. Nun wurden die Entwicklungen der vergangenen drei Jahre untersucht. 51 Prozent der Wiener Bevölkerung sind Frauen, sie machen den größeren Anteil bei Älteren, Niedrigqualifizierten, Alleinlebenden und Pflegebedürftigen aus. Es gibt mehr Haushalte, in denen Frauen mit Kindern leben als Männer mit Kindern, weniger Frauen als Männer sind erwerbstätig. Diese Unterschiede werden aber tendenziell kleiner.
Gender Pay Gap
Der Gender Pay Gap stagniert in Wien bei den unselbstständig Beschäftigten bei 21 Prozent. Bei den selbstständig Beschäftigten ist er sogar von 28 auf 32 Prozent gestiegen. Der bereinigte Gender Pay Gap, also die Entwicklung der Bruttostundenlöhne, hat sich bei den unselbstständig Beschäftigten von 16 Prozent im Jahr 2010 auf 14 Prozent im Jahr 2014 verringert. Der Gender Pension Gap beträgt in Wien 30 Prozent.
Höheres Armutsrisiko für Migrant_innen
Die Studienautor_innen weisen darauf hin, dass trotz der Verringerung des Gender Pay Gap ein beträchtlicher Teil von Frauen kein existenzsicherndes Einkommen erzielen. Besonders niedrig qualifizierte Frauen und Migrant_innen haben ein höheres Armutsrisiko.
Frauen mit Migrationshintergrund stehen beim Gleichstellungsmonitor 2016 besonders im Fokus. 38 Prozent der Wienerinnen sind derzeit ausländischer Herkunft, Tendenz steigend. 16 Prozent kommen aus EU- oder EFTA-Staaten, 22 Prozent aus Drittstaaten.
Frauen in Leitungspositionen
Erfreulich ist, dass der Anteil von Frauen in Leitungs- und Entscheidungsfunktionen seit dem letzten Gleichstellungsmonitor zugenommen hat. Allerdings vor allem in Bereichen wie Soziales, Pflege und Bildung, die seit jeher von Frauen dominiert sind. Weniger Frauen in Leitungs- und Entscheidungsfunktionen gibt es in den Bereichen Wirtschaft, Finanzen, Wohnen, Stadtplanung und Medien.
Verbesserter Zugang zu Leistungen für arbeitslose Frauen
Eine weitere Verbesserung macht der Gleichstellungsmonitor in der Arbeitsmarktpolitik der Stadt Wien deutlich: Die Frauenförderung hat in diesem Bereich einen verbesserten Zugang zu Leistungen für arbeitslose Frauen gebracht. (da)
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