„Dass Menschen mit Behinderungen von Gewalt betroffen sind, ist kein Geheimnis mehr. Gerne werden auch Einzelschicksale in Medien thematisiert und Emotionen geschürt, wobei Empörung, Verharmlosungen und Lippenbekenntnisse, dass sich etwas ändern müsse, die Waage halten. So groß die akute Empörung, so gering die Nachhaltigkeit“, führt Elisabeth Löffler (Expertin zum Thema Gewalt an Menschen mit Behinderungen bei BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben und Mitglied der Begleitgruppe zur Studie) aus.
Warum ist diese Studie so wertvoll?
„Das Wertvolle der Studie ist wohl, dass sie einen Ist-Zustand festhält, Erfahrungen aus Sicht von Betroffenen thematisiert und vor allem der Prävention Raum lässt“, erläutert die BIZEPS-Expertin und weiter: „Endlich liegen aktuelle Daten zur Situation von Menschen mit Behinderungen in Österreich vor, die für eine breite Öffentlichkeit zugänglich sein werden und auf die wir uns beziehen können und müssen. Damit wir nicht mehr sagen können, wir haben von nichts gewusst“, so Elisabeth Löffler.
Details zur Studie
„Die empirische Studie strebt erstmals österreichweit eine repräsentative Erfassung von unterschiedlichen Gewalterfahrungen von Menschen mit Behinderungen an“, hielt die wissenschaftliche Projektleiterin, Hemma Mayrhofer, vom Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie (IRKS) vor dem Projektstart fest.
Die Studie wurde von einem Konsortium unter der Führung des Instituts für Rechts- und Kriminalsoziologie, der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, queraum.kultur- und sozialforschung und HAZISSA. Mehr als zwei Jahre beanspruchte der höchst aufwändige Forschungsprozess, der vor dem Sommer 2019 abgeschlossen wurde. Der mit rund 750 Seiten umfangreiche Forschungsbericht steht der Öffentlichkeit nun zur Verfügung. (Quelle: BIZEPS)
Hier können Sie die Studie herunterladen.