Im Jahr 2019 gingen in der ZARA-Beratungsstelle für Betroffene und Zeug_innen von Rassismus 1.950 Meldungen wegen rassistischer Diskriminierung ein. 1.070 Meldungen betreffen den Bereich Rassismus im Internet. Während 35 Prozent der Fälle strafrechtlich verfolgbar sind – ZARA unterstützt Betroffene beispielsweise bei der Anzeigeerstattung – konnten bei 65 Prozent keine rechtlichen Schritte gesetzt werden, etwa, wenn jemand eine rassistische Privatnachricht erhält. ZARA fordert deswegen Maßnahmen auf gesetzlicher Ebene. „Betroffene von Rassismus und Hass im Netz müssen sich zur Wehr setzen können, die Menschenwürde gehört geschützt. Dafür braucht es effektiven Rechtsschutz für alle Betroffenen“, so Caroline Kerschbaumer, ZARA-Geschäftsführerin. In Zusammenhang mit Corona und den Ausgangsbeschränkungen wurden rassistische Fälle noch mehr als sonst, nämlich zu 87 Prozent, online beobachtet. Die aktuelle Unsicherheit sei ein idealer Nährboden für rassistische Narrative und werde genutzt, um an rassistische Stereotype anzuknüpfen und Angst zu verbreiten – online, aber auch offline, so ZARA in einer Aussendung. Rassismus und Corona Alleine seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen am 16. März sind bei ZARA 93 Meldungen von rassistischer Diskriminierung mit Corona-Bezug eingegangen: Zu Beginn der Coronakrise wurde besonders Diskriminierung gegenüber Personen, denen eine chinesische Herkunft zugeschrieben wurde, gemeldet. Im späteren Verlauf wurden vor allem Meldungen registriert, bei denen geflüchtete Personen die Opfer waren. Geflüchtete Menschen – Zielgruppe von Rassismus Insgesamt richteten sich seit Mitte März 43 Prozent der gemeldeten Vorfälle gegen geflüchtete Menschen, also gegen eine Personengruppe, die seit Jahren überdurchschnittlich stark von Rassismus betroffen ist. Dilber Dikme, Leiterin der ZARA Beratungsstellen, betont daher: „Wir können diese kritische Zeit nur gut meistern, wenn wir alle zusammenhalten. Für Solidarität und Zivilcourage darf es keinen Ausnahmezustand geben. Schauen Sie hin, wenn Sie auf Rassismus stoßen – egal ob online oder offline. Sagen Sie klar, dass Sie damit nicht einverstanden sind und melden Sie den Vorfall bei ZARA. Zivilcourage ist ein machtvolles Instrument, um Rassismus entgegenzutreten.“ (Quelle: ZARA) Folgen Sie diesem Link, um den ZARA Rassismus Report 2019 herunterzuladen. |
ZARA Rassismus Report 2019
Rassistische Diskriminierung spielt sich in Zeiten von Corona noch mehr als sonst im Netz ab.