Vor allem hat der ,,Arbeitsklima Index“ klargestellt, dass trotz der gestiegenen Chancen von ArbeitsmarktteilnehmerInnen in zweiter Generation ihre Möglichkeiten am Arbeitsmarkt noch immer hinter denen ohne Migrationshintergrund liegen. Hier sind vor allem Menschen türkischer Abstammung abgeschlagen.
Unter ZuwanderInnen der zweiten Generation versteht man Personen, die Ihren Geburtsort in Österreich haben, aber beide Eltern den ihrigen im Ausland. In Österreich haben diese Menschen ihre Wurzeln mehrheitlich im ehemaligen Jugoslawien und der Türkei.
Erst kürzlich wurde auf der Konferenz des Beratungszentrums für MigrantInnen in Wien klargestellt, dass der Wohlstand in Österreich nur aufrechterhalten werden kann, wenn die Fähigkeiten von MigrantInnen genützt werden.
Frauen
Dem aktuellen Frauenbericht 2010 ist zu entnehmen, dass sich erheblich mehr Frauen mit ausländischem Geburtsland in atypischen Arbeitsverhältnissen befinden und auch öfter von Arbeitslosigkeit betroffen sind als Frauen ohne ausländische Wurzeln.
Projekte zur Situationsverbesserung
In Betriebsräten sind Menschen mit Migrationshintergrund nach wie vor unterrepräsentiert, was der ÖGB mit seiner Schwerpunktsetzung Migration und Integration im Jahre 2010 verringern will.
Um den schweren Zugang zum Arbeitsmarkt, Diskriminierung, sowie Ausgrenzung und Rassismus zu minimieren, sollen mehr Betriebsräte mit ausländlischen Wurzeln eingesetzt werden. Auch soll eine Integrationsberatung und Mediation in Betrieben für mehr gegenseitiges Verständnis – auch innerhalb der verschiedenen MigrantInnengruppen – sorgen.
Um Menschen mit Migrationshintergrund bessere Chancen zu bieten wurde beispielsweise 2009 im Wissens-turm in Linz eine Informationsbörse speziell für Menschen mit Migrationshintergrund abgehalten an denen sich der AMS, sowie zahlreiche Unternehmen beteiligten um vor allem das oft nicht ausgeschöpfte Potenzial von Zuwanderern zu aktivieren.
Das Projekt ,,Dynamo“ in Wien begleitet weiters Menschen mit Migrationshintergrund bei ihrer individuellen Karriereplanung. Mithilfe von Kursen, Lehrgängen, Beratung und sozialarbeiterischer Begleitung wird versucht ihnen Basisqualifikationen und Wege zu Bildungsabschlüssen zu vermitteln.
Um die gegenseitige Integration zu fördern bietet das Integrationshaus Wien einen Lehrgang ,,Migra-Train“ um BeraterInnen von und für Menschen mit Migrationshintergrund auszubilden
In Tirol läuft derzeit ein Projekt unter der Zusammenarbeit der WK Tirol, dem AMS und dem österreichischen Integrationsfonds, das Menschen mit Migrationshintergrund helfen soll am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Dabei werden Menschen, die allerdings mindestens einen Lehrabschluss mitbringen müssen für sechs Monate von einem/ -er MentorIn begleitet. Gleichartige Projekte sind in Wien und Niederösterreich bereits erfolgreich verlaufen.
Trotz dieser löblichen Maßnahmen für Einzelpersonen ist allerdings ein rechtlicher Schutz gegen Diskriminierung wünschenswert und nötig!